Der Ueli

4. Teil der Serie zu den Basler Fasnachtsfiguren. Die weiteren Beiträge unter diesem Link: https://toepferei-lattner.ch/wordpress/?cat=146

Der Ueli taucht schon viele Wochen vor der Fasnacht auf. Besser gesagt die vier speziellen Ueli vom Vogel Gryff, die mit ihren klappernden Sammelbüchsen und unüberhörbarem Glöckchengeklingel beim Publikum des Kleinbasler Traditionsanlasses Geld sammeln für’s Waisenhaus. Die Ueli am Vogel Gryff sind rot-weiss, blau-weiss, grün-weiss und schwarz-weiss.

An der Fasnacht ist man natürlich freier in der Gestaltung der Ueli – und wie jede der klassischen Figuren, hat auch er eine Wandlung durchgemacht und es gibt kein „richtig“ oder „falsch“, bloss freiere oder traditionellere Ausrichtung bei Kostüm und Larve.

Der Ueli entstand aus der Figur des Narren und wie bei diesem, ist sein vemutlich wichtigstes Attribut die Narrenkappe.

In der Basler Ausformung ist die Kappe eine Kaputze mit gezacktem Kragen. Sie hat zwei Hörner, welche stilisierte Eselsohren darstellen, sowie einen Stoffkamm, der den Kopfputz eines Gockels symbolisiert.
Auch Bluse und Hose sind mit Zacken versehen und an diesen, sowie den Enden der Hörner, hängen kleine Glöckchen, welche den Ueli schon von weitem ankündigen.

In Basel finden wir den Ueli nicht nur an der Fasnacht und am Vogel Gryff, sondern auch ein Bier und eine Fähre sind nach der sympathischen Figur benannt.

Übrigens: Nicht ganz sicher ist, woher der Basler Ueli tatsächlich seinen Namen hat.
Eine einleuchtende Vermutung ist, dass er vom „Eulenspiegel“ kommt.
Also der Ühlespiegel, der dann zum „Ühle“ und schliesslich zum Ueli wurde.